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TV-Tipp zu den Themen Stress-Resilienz und Psychoneuroimmunologie


Tolle aktuelle Scobel-Sendungen - nur für bestimmte Zeit in der 3sat Mediathek!

Ihr Lieben, heute möchte ich euch zwei neue, aktuelle Scobel-Sendungen zu den Themen
Resilienz (vom 16.1.14) und Psychoneuroimmonologie (vom 30.1.14) wärmstens empfehlen.
Resilienz beschreibt "die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen", also unsere Widerstandskraft, "unsere Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklungen zu nutzen".

Psychoneuroimmonologie ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit der Wechselwirkung der Psyche, des Nervensystems und des Immunsystems beschäftigt. Hier beginnen Forscher zu erklären und belegen, wie unser Denken und unser Verhalten dazu beiträgt, wie gesund unser Körper ist oder wie anfällig usw. (Infos hier)

Damit werden erstmals wissenschaftliche Belege gesammelt, die zeigen, warum es Sinn macht, den Menschen immer in seiner Ganzheit zu betrachten, also alle seine Systeme. Ein Ansatz, der die Naturheilkunde ausmacht und der in Heilkunst alter Naturvölker wiederzufinden ist. Die Schulmedizin hingegen ging lange davon aus, dass die Systeme, dass Körper und Geist getrennt sind und einander wenig beeinflussen. Inzwischen konnten aber auch Schulmediziner beobachten, dass z.B. ein positiv denkender Mensch andere Heilungschancen hat als ein hoffnungsloser - nun kommen die wissenschaftlichen Erklärungen und Beweise. Wie spannend!
Was hat das ganze mit Achtsamkeit oder MBSR zu tun? 
Am Ende geht es um Stress. Wie ich mit Stressoren umgehe, wie lange und intensiv meine Stressreaktion andauert und wie häufig ich innerlich gestresst fühle ist maßgeblich dafür entscheidend wie mein Körper sich (bei Krankheit) verhält und reagiert. Ob er schnell heilt oder die Krankheit chronisch wird, ob das gesamte System erkrankt usw.
Die Nachricht, dass man Krebs hat z.B. löst natürlich enormen Stress aus. Wie man mit diesem Stress umgeht, ist für die Heilung des Körpers sehr entscheidend. Verdrängen oder Kleinreden ist ebenso unheilsam wie Panikmache oder Widerstand. Das erhöht den Stress.
Bei einer Stressreaktion werden Hormone ausgeschüttet, die das Immusystem beeinflussen.
Das Anti-Stresshormon Cortisol z.B. schützt uns bei Stress, doch wenn wir in Dauerstress sind, erschöpfen die Nebennieren, wo das Cortisol gebildet wird, und können nicht mehr genügend Cortisol produzieren. Dann sinkt der Cortisol-Spiegel unter die Norm ab und der Körper ist dem Stress ungeschützt ausgesetzt. (ganz grob erklärt) Nachweislich reagiert z.B. bereits das Immunsystem eines Ungeborenen auf den Stress der Mutter, was die Entstehung von bestimmten Krankheiten wird begünstigt (Neurodermitis, Rheuma usw). Auch Menschen mit viel Stress im Leben erkranken eher an Rheuma und auch Krebs.

MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) unterstützt den Prozess der Bewusstmachung von automatischen, vielleicht unbewussten Verhaltensmustern, Glauben- und Gedankenmustern. Dadurch setzt es an der Stelle an, wo starker Stress oder Dauerstress entsteht: Im Kopf. Wer einmal einen MBSR-Kurs gemacht hat, weiß: meine stressverstärkenden Gedanken, meine Reaktion auf meine persönlichen Stressoren kann ich beeinflussen und so verändern, dass sie meinen Körper nicht unnötig schädigen.


Stress ist etwas sehr Individuelles. Es kann z.B. Stress für den Körper bedeuten, wenn man unglücklich ist auf der Arbeit, wenn man intensiv feiern geht, unter ständigem Zeitdruck steht oder eine akute oder chronische Infektion hat. Unterdrückte Emotionen können Stress auslösen, Überforderung oder Reizüberflutung. MBSR hilft erkennen, was in einem los ist und bietet Werkzeuge an, damit umzugehen. Meditationsübungen, sanftes Yoga und die Praxis des Selbstmitgefühls sind die entscheidenden. 
Gut gewappnet, d.h. resilient gegenüber Stress ist, wer z.B. regelmäßig meditiert, wer ein freundliches soziales Umfeld mit sicheren, menschlichen Bindungen hat, wer sich selbst gut kennt, sich selbst annimmt und der beste Freund ist und wer seinen Körper wahrnimmt, kennt und regelmäßig bewegt.

So far für heute aus der Wissenschaft. Ich bin froh und dankbar, dass diese wichtigen Themen beforscht werden und damit wertvolle Werkzeuge wie die Achtsamkeitspraxis und die Meditation aus der Eso-Ecke ins rechte Licht gebracht werden können. Damit öffnet sich der Blick für ein ganzheitlicheres Menschenbild und es werden gesellschaftliche Bedingungen geschaffen, dass nicht mehr nur die einzelnen Symptome behandelt werden, sondern das System als Ganzes angeschaut, geschützt oder geheilt werden kann.
Bleibt munter und gesund! Alles wird gut.
Eure Sarina

 

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