Direkt zum Hauptbereich

nie // genug


Das Gefühl des Mangels kennt jeder. Das Gefühl, man brauche noch dies oder jenes, damit es einem gut ginge oder man glücklich und zufrieden sein könnte. Das sind manchmal materielle Dinge wie Klamotten, Essen, ein eigenes Haus, eine neue Frisur oder Figur - manchmal sind es imaterielle Dinge, dass wir uns z.b. eine glücklichere Kindheit wünschen, einen besseren Partner, einen liebenswerteren Charakter, noch ein Retreat oder eine Yogalehrer-Fortbildung oder mehr Frieden, am besten den Weltfrieden.

Was passiert durch dieses Mangelgefühl? Mangel geht einher mit Verlangen. Wenn man das Gefühl hat, mir fehlt hier was, bekommt man sofort das Bedürfnis danach, das Loch zu füllen. Manchmal entsteht daraus eine jahrzehntelange Sehnsucht, es entstehen unheilsame Verhaltensmuster oder Depressionen und Ängste. Es entsteht Leid.

Wenn wir dieses ewige Wollen, dieses ständige Unzufriedensein, dieses viele Wünschen und Begehren sehen, beobachten und unser persönliches Muster durchschauen, verliert es seine Macht und wir gewinnen an Freiheit. Und wir können es am besten beobachten und durchschauen, indem wir achtsam sind und freundlich das wahrnehmen, was da ist.


Ich glaube, jegliches Mangelgefühl resultiert aus dem ursprünglichen Glauben, man selbst sei nicht genug. Der Glaube, man sei unvollkommen, müsse noch dies oder jenes tun oder lassen, damit man liebens-würdig und respektabel ist, bringt uns in die Verstrickung mit anderen Mangelgefühlen. Das Loch, dass wir stopfen wollen, sind wir selbst. Oder das, was wir glauben, was wir sind.

Was wäre nun, wenn jemand uns glaubhaft machen könnte, wir wären vollkommen, perfekt, liebenswürdig, egal was wir täten? 

Wie sehr würden sich Wünsche und Verlangen relativieren...

Doch leider begegnen wir nur selten jemandem, der uns das sagt oder dem wir das so 100%ig glauben. 
Wir selbst müssen derjenige sein, der uns das glaubhaft macht. Wir selbst müssen erkennen, dass wir perfekt und voller Liebe, Friede, Fülle auf diese Welt kamen und dass wir nichts von dieser Perfektion verloren haben, weder durch Fehler die wir begangen haben, noch durch Ereignisse, die uns widerfahren sind.

Bemühe dich und kümmere dich darum, dich davon zu überzeugen, dass du wirklich, wirklich genug bist, genug hast und dass du immer aus einer unendlichen Fülle deiner selbst schöpfen kannst.
Es lohnt sich!  
Und gib anderen Wesen das Gefühl, dass sie in deinen Augen vollkommen und liebenswert sind und mach damit die Welt für sie zu einem schönen und sicheren Ort.

P.S.: All abendlich schaue ich in das Kinderbettchen, bin überwältigt von so viel Schönheit, Niedlichkeit, Frieden, Ruhe, Vollkommenheit, Perfektion. Wie könnte dieses Wesen jemals nicht genug sein? Es wird immer vollkommen sein! So wie jeder von uns immer vollkommen war, ist und sein wird!
 

sending love & light, sarina 
















Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Meine Kinder sind auch deine Kinder - Familie und Gesellschaft

Meine Kinder sind auch deine Kinder Während ich die Wohnung weihnachtlich schmücke, weiß ich, dass ich es sein werde, die alles wieder abhängen und ordentlich wegpacken wird. Ich besorge auch die Kinderklamotten, ich gebe die Globulis, ich stille und werde beim kleinsten nächtlichen Pieps der Kinder wach, ich gehe auf Besuch zu anderen Müttern, damit die Kinder zusammen spielen können, ich begleite achtsam und geduldig die tausend Gefühle der Kinder, bin bedürfnisorientiert unterwegs, beantworte unzählige Fragen und höre gefühlt alle zwei Minuten "Mama".  Ich habe einen großartigen Mann und Papa für die Kinder, er ist fleißig und pflichtbewusst, übernimmt viele Aufgaben im Haus und geht zur Arbeit um unser Leben zu finanzieren. Er ist wundervoll geduldig, ein guter Gesprächspartner und liebevoller Geschenkemacher. Er kümmert sich um mich. Und ich bezweifle in keiner Weise, dass sein Leben nicht auch anstrengend ist.  Gleichzeitig bemerke ich

Eco statt Ego

Die momentanen Ereignisse während der Corona Pandemie, die ja in der Geschichte der Erde und der Menschheit nichts Neues sind, halten uns mal wieder schmerzhaft und klärend vor Augen, dass wir als Menschen TEIL des Systems sind. Und nicht kontrollierend über dem System stehen. Würde jeder Mensch sich einordenen in das System Natur, würden wir als Gemeinschaft anders miteinander leben. Wir würden anders mit der Natur leben. Wir würden gesünder, wertschätzender und liebevoller mit uns selbst und allem uns Umgebenden umgehen. Ganz selbstverständlich und ohne Zwang oder Druck, einfach weil es in der Natur der Sache liegt, dass alles miteinander verbunden ist und jegliches Verhalten eine Wirkung in der Welt erzeugt. Würden wir dieses Bewusstsein alle haben, es pflegen und einander daran erinnern, würde es ALLEN besser gehen. Und wir würden zu einer natürlichen Spiritualität zurück finden, die nicht unbedingt eines „Glaubens“ bedarf - an Götter, Engel oder Gurus - sondern

EINFACH SITZEN - Buchtipp

Eine kleine, feine Buch-Reihe: Einfach Sitzen / Einfach Lieben / Einfach Essen Das handliche, schmale Büchlein habe ich eine zeitlang immerzu mit mir herum getragen. Denn die sehr kurzen, doch tiefsinnigen Texte laden ein, dass ich sie zwischendurch in ruhigen Momenten lesen kann und danach einfach ein bisschen drüber nachdenken und sie nachwirken lassen kann. Es ist eine Mischung aus kleinen Übungen und teilweise genauen Anleitungen zum Meditieren und Inspirationen rund um das Thema meditatives Sitzen (Freude empfinden, Atem, Tiefes Schauen), z.B. "Die Sitzmeditation hat zwei Aspekte. Der erste ist das Innehalten und die Beruhigung des Körpers. Schon das kann eine Quelle des Glücks sein. Der zweite Aspekt ist die eingehende und tiefe Betrachtung der Dinge - tiefes Schauen. In der stillen Meditation lassen Sie Körper und Geist zur Ruhe kommen."