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Es werden Posts vom Dezember, 2013 angezeigt.

Stille

  Wenn wir während der Meditation die Aufmerksamkeit auf die Geräusche lenken, ist es im Raum oft fast ganz still. Nur die Heizung rauscht ein wenig. Dann versuche ich als Anleitende diese Stille möglichst selten zu unterbrechen, auch weil ich sie so genieße. Und gleichzeitig bin ich mir dessen bewusst, dass diese Stille von jedem ganz unterschiedlich wahrgenommen wird. Der eine nimmt sie nicht richtig wahr, da er die ganze Zeit auf das nächste Geräusch lauert, ein Schlucken, ein Knacken, ein Magenknurren. Ein anderer nimmt die Stille wahr und erschrickt, sie ist ihm unheimlich. Mancher entwickelt plötzlich einen Impuls sich zu bewegen, sich zu kratzen und auf dem Kissen hin- und herzurutschen, und erzeugt damit selbst ein Geräusch in die Stille hinein. Wir sind diese Stille einfach nicht gewohnt. Im Alltag sind wir daran gewöhnt, permanent „Lärm“ um uns herum zu haben oder zu erzeugen, durch Musik, durch Gespräch, durch den Fernseher. Äußere Stille ist in einer S

Krieger meditieren (3)

Wenn wir meditieren, üben wir für den Alltag. Wir sitzen da und lassen einen Raum in uns und um uns herum entstehen, der klar und offen und freundlich ist. Und was auch immer darin auftaucht, wir lassen es da sein. Es ist ja schon da. Wir lassen keinen Widerstand zu, sondern öffnen uns dieser Erfahrung. Die Empfindungen werden kommen und gehen, und wir erkennen, dass wir uns nicht wegen jeder Kleinigkeit eine Rüstung anziehen müssen, um unser Herz zu schützen. Wir erkennen, dass wir in genau dieser Offenheit und Unerschrockenheit bleiben können .     Wenn wir regelmäßig mit uns selbst sitzen, lernen wir uns gut kennen. Wir erfahren wie stark und wie verletzlich wir zugleich wir sind. Wir lernen, uns mit unserem warmherzigen, mutigen, unverwundbaren Krieger in uns zu verbinden. Und wenn dann im Alltag eine schwierige Situation eintritt, wir allein und missmutig zu Hause sitzen oder unterwegs sind und blöde angemacht werden, oder unser Partner oder Kind uns provoziert – dann

Was, wenn man im Alter nicht weise wird?

wenn man seine erfahrungen und sein wissen, seine meinungen und seine werte nicht gefiltert und gereinigt, nicht geputzt und poliert hat? wenn man sich nicht bemüht hat, das das eigene licht durch erkenntnis und weisheit zum leuchten und strahlen zu bringen? wenn man einfach so vor sich hinlebt, hinpuzzelt, um sich selbst kreist, die mitmenschen mit seinen belanglosigkeiten langweilt oder mit seinem ärger von sich treibt oder in ein aushalten zwingt? anstatt, die gesammelten erfahrungen und erkenntnisse an die anderen menschen, an die nachfolgenden generationen weiterzugeben, sie dadurch bereichern und seinen beitrag zum ganzen zu geben. wie viel sinnvoller, gut verbrachter muss einem doch das leben erscheinen, wenn man das tut. wie viel schöner, wenn die anderen zu einem kommen für rat und trost, gerne lauschen, gerne erinnerungen teilen, weil sie keine bloßen geschichten sind, sondern immer auch einen teil weisheit beinhalten, den der andere mit nach hause nehmen k