Direkt zum Hauptbereich

Spiegelneuronen - Warum ich fühle, was du fühlst und warum die Intuition manchmal irrt.


„Spiegelneuronen sind Nervenzellen, die im eigenen Körper ein bestimmtes Programm realisieren können, die aber auch dann aktiv werden, wenn man beobachtet oder auf andere Weise miterlebt, wie ein anderes Individuum dieses Programm in die Tat umsetzt.“

Die Forschung hat in Experimenten mit einem Affen herausgefunden, dass eine bestimmte Zelle verantwortlich ist für die Handlung „nach Nuss greifen“. Die Zelle „feuert“ (sendet Infos) aber nicht nur, wenn der Affe die Handlung ausführt, sondern auch, wenn er sieht, dass jemand anderes die Handlung ausführt.
Und sie feuert, wenn der Affe sieht, wie jemand anderes die Handlung beginnt auszuführen. "Spiegelneuronen können beobachtete Teile einer Szene zu einer wahrscheinlich zu erwartenden Gesamtsequenz ergänzen."
Wir ahnen, wir kennen das Handlungsmuster und erzählen uns die Geschichte zuende, bevor sie passiert ist. Das sieht man z.B. beim Mannschaftssport: Wenn sich beim Fußball die Spieler viel bewegen, spielen sie effektiver, da sie besser erkennen können, was der andere vorhat. Es erklärt auch, dass wir unruhig werden, wenn sich bei einer Veranstaltung ein Mensch komisch verhält – wir ahnen vielleicht, dass etwas Bedrohliches passieren könnte.

Intuitive Ahnungen können in einem Menschen entstehen, auch ohne dass er sich dessen bewusst ist. Und Intuition kann auch irren. Wenn ein Mensch in einer bestimmten Situation mit Menschen immer wieder dieselbe Erfahrung gemacht hat, wird er immer ein bestimmtes Verhalten, bestimmte Gefühle oder Körperempfindungen erwarten. Auch, wenn das in einer neuen Situation überhaupt nicht gegeben ist. Irrtümer sind häufig, da Alltagssituationen oft mehrdeutig sind. Daher sollten sich immer Intuition und rationale Analyse gegenseitig ergänzen.


Bei Angst und Stress wird das Spiegelneuronen-System übrigens lahm gelegt. Untersuchungen zeigen, „sobald Druck und Angst erzeugt werden, klinkt sich alles aus, was vom System der Spiegelneuronen abhängt: das Vermögen sich einzufühlen, andere zu verstehen und Feinheiten wahr zu nehmen.

Intuition ist in Stress-Situationen also kein guter Ratgeber." Bevor man also auf seinen Bauch hören möchte, sollte man sich ein wenig beruhigen und dann bewusst handeln.
Da das Spiegelsystem auch stark mit dem Lernvermögen verbunden ist, nimmt die Fähigkeit zu lernen, sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen unter Stress deutlich ab.



Literatur dazu „Warum ich fühle, was du fühlst“- intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneuronen, Joachim Bauer


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eco statt Ego

Die momentanen Ereignisse während der Corona Pandemie, die ja in der Geschichte der Erde und der Menschheit nichts Neues sind, halten uns mal wieder schmerzhaft und klärend vor Augen, dass wir als Menschen TEIL des Systems sind. Und nicht kontrollierend über dem System stehen. Würde jeder Mensch sich einordenen in das System Natur, würden wir als Gemeinschaft anders miteinander leben. Wir würden anders mit der Natur leben. Wir würden gesünder, wertschätzender und liebevoller mit uns selbst und allem uns Umgebenden umgehen. Ganz selbstverständlich und ohne Zwang oder Druck, einfach weil es in der Natur der Sache liegt, dass alles miteinander verbunden ist und jegliches Verhalten eine Wirkung in der Welt erzeugt. Würden wir dieses Bewusstsein alle haben, es pflegen und einander daran erinnern, würde es ALLEN besser gehen. Und wir würden zu einer natürlichen Spiritualität zurück finden, die nicht unbedingt eines „Glaubens“ bedarf - an Götter, Engel oder Gurus - sondern...

Intelligenz des Körpers - sich des Körper als tatsächliche Realität im Leben gewahr sein

"Diejenigen von uns, die in der modernen Welt leben, existieren also in einem Zustand extremer Körperfremdheit. Die meisten von uns sind sich ihr Leben lang kaum ihres Körpers bewusst. Manchmal scheinen wir gar zu fühlen und zu handeln, als wären wir unseres Körpers ganz und gar verlustig gegangen. Es ist nicht so, dass wir nicht "denken", einen Körper zu haben. Tatsächlich verbringen viele Menschen einen großen Teil ihrer Zeit damit, über ihren Körper "nachzudenken" - wobei sie sich selbst Komplimente machen, sich um ihren Körper Sorgen machen, ihn schlecht machen oder gar auf selbstzerstörerische Weise damit umgehen. Doch selbst dann, wenn wir uns vermeintlich um unseren Körper kümmern, sind wir doch gewöhnlich nur in unserem Kopf. Wir sind nicht mit unserem wirklichen Körper in Kontakt. Wir haben Gedanken über unseren Körper, aber sehr wenig Erfahrung von unserem Körper selbst. .. Wir haben wenig direktes Gewahrsein des Körpers und wenig Beziehung zu ihm ...

Warum Achtsamkeit dir hilft, du selbst zu sein

Was will der Mensch, was braucht er und was wünscht er sich am sehnlichsten? Geliebt zu werden, so wie er wirklich ist. Angenommen zu sein, Wertschätzung und Respekt zu erfahren. Sein Potential zu erkennen und zu leben, seine Talente in der Welt einzusetzen und sich und andere damit zu erfreuen. Unterstützung und Hilfe dabei zu erfahren, sein Potential zu entfalten. Sich verbunden fühlen, in Gemeinschaft, in Begleitung, eins zu sein mit der Natur, der Schöpfung, mit allen Wesen. Glücklich, zufrieden und in Frieden zu sein, gesund und voller Kraft und Lebensenergie. Wenn wir auf die Welt kommen, gehen wir davon aus, dass das alles so ist. Wir entdecken uns selbst und die Welt und gehen davon aus, dass das Leben auf unserer Seite ist und alle anderen auch. Wir nehmen uns selbst zu 100% so an wie wir sind und lieben uns selbst und alle anderen. Achtsamkeitspraxis ist ein Werkzeug, um wieder näher an diesen Ursprungszustand zu kommen, um immer häufiger in Einklang mit uns selbst und ...